GESCHICHTE UND HERKUNFT DER BENGAL-KATZE

Die heutige Bengal-Katze entstand aus der Kreuzung einer wilden Asiatischen Leopardenkatze mit einer schwarzen Hauskatze. Eine Genetikerin aus Kalifornien verpaarte die beiden im Jahr 1963, um die getupfte Fellzeichnung der Wildkatze mit dem Charakter einer Hauskatze zu verbinden. Ebenfalls führte sie die Zucht fort und nahm 1972 einige weibliche Hybriden aus einem Forschungsprojekt zur Felinen Leukose auf. Im Entstehungsprozess der Rasse wurden auch Burmesen und Siamkatzen eingekreuzt. So erhielt sie eine Katzenrasse, die wie eine wilde Katze aussieht, aber vom Wesen her als Hauskatze tauglich ist.

Heute kreuzen Züchter die Rassekatzen nur noch reinerbig und es werden keine anderen Rassen mehr eingekreuzt. In Europa sind sie auch unter dem Namen Leopardette bekannt und werden erst seit 1999 gezüchtet. Heute ist die Rasse von der Fédération Internationale Féline anerkannt. Sie sind in Österreich jedoch eher selten als Hauskatzen anzutreffen, da die Rasse erst ab der fünften Generation gehalten werden dürfte. Die erste bis vierte Generation steht unter Artenschutzgesetz und zählt damit zu den sogenannten Qualzuchten.

 

Wesen und Charakter

Bei der Bengal-Katze dürft ihr euch nicht vom wilden Äußeren täuschen lassen. Die leopardenartigen Katzen sind sehr anhänglich und äußerst kommunikativ gegenüber ihren Menschen und nicht gefährlich. Besonders als Wohnungskatze begleiten die Leopardettes ihre Besitzer am liebsten durch das ganze Haus und suchen Aufmerksamkeit. Natürlich hat jede Katze ihren eigenen Charakter, den ihr nur herausfinden könnt, wenn ihr euch mit ihr beschäftigt.

Von den Grundzügen sind alle Bengal-Katzen furchtlos, intelligent und bis ins hohe Alter neugierig und besonders aktiv. Auch der ausgeprägte Jagdtrieb wurde durch die Vorfahren der Rasse an die Bengal weitergegeben. Doch sind Bengalkatzen aggressiv? Trotz ihres hohen Aktivitätslevels ist die Bengal Katze keineswegs aggressiv. Die Bengal-Katze liebt aber auch ihre ruhigen Momente, ist sehr verschmust und schläft bis zu 16 Stunden täglich. Übrigens lassen sie sich mit etwas Geduld auch kleine Tricks beibringen. Das Besondere an der Katzenrasse ist, dass die Katzen nicht Wasserscheu sind und es regelrecht lieben im kühlen Nass herumzutoben.

Aussehen der Bengal-Katze

Das auffälligste Merkmal der Bengal-Katze ist natürlich ihr markantes Fell mit Leopardenmuster. Besonders die Farbvariante in marmoriert oder gefleckt-braun erinnert an eine Wildkatze. Es gibt aber auch Katzen, die eine gestromte oder getupfte Fellzeichnung haben. Die Katzen haben einen eleganten und schlanken Körperbau mit verhältnismäßig großem Kopf und Augen. Dagegen ist ihr Schwanz, im Unterschied zu anderen Katzenrassen, am Ansatz besonders dick und endet mit einer abgerundeten, dünnen Spitze. Durchschnittlich erreichen die großen Katzen ein Gewicht von vier bis fünf Kilogramm.

Haltung und Gesundheit

Da Bengal-Katzen der ersten bis vierten Generation unter Artenschutz stehen, gelten in Österreich bestimmte Auflagen für das Halten von geschützten Arten. Für Wildkatzen sowie direkte Nachfahren muss beispielsweise ein Außengehege von mindestens 15 m² Größe zur Verfügung gestellt werden. So soll den Tieren die artgerechte Haltung ermöglicht werden. Bengal-Katzen ab der fünften Generation ähneln vom Charakter her anderen aktiven Katzenrassen, in denen kein Wildkatzenblut steckt. Die Bengal-Katze hat einen besonders ausgeprägten Jagdtrieb und Bewegungsdrang. Daher solltet ihr, ihr möglichst viele Kletter – und Spielmöglichkeiten zur Verfügung stellen.

Auch solltet ihr eine recht große Wohnung besitzen. Idealerweise mit Zugang zu einem katzensicheren Garten oder einem gesicherten Balkon. Um dem Aktivitätslevel der Bengal-Katze gerecht zu werden, könnt ihr viele Spielereien in der Wohnung sowie außerhalb aufstellen. Über eine gesicherte Wasserquelle im Garten oder auf dem Balkon wird sich die Bengal-Katze sicher freuen. Die Rasse ist nicht nur intelligent, sondern zudem auch anspruchsvoll in der Haltung. Daher sollten Bengalen nur in erfahre Hände gegeben werden.

Freigänger oder Wohnungskatze?

Die athletischen Bengalen brauchen sehr viel Bewegung, um sich wohl zu fühlen. Am besten bietet ihr ihnen ein großes Haus mit Garten zum Herumstreunen an. Wenn ihr euch für die Wohnungshaltung entscheidet, sollten ihr auch im Haus genügend Platz und Möglichkeiten zum Spielen und Klettern zur Verfügung stellen. In kleinen Stadtwohnung fühlen sich die freiheitsliebenden Tiere nicht wohl. Ein stabiler Kratzbaum oder ein Kletterparcours sollten auf jeden Fall in die Wohnung passen. Die Leopardenkatzen haben eine starke Sprungkraft und keine Erhöhung ist für sie unerreichbar. Das solltet ihr auf jeden Fall bedenken, bevor ihr euch eine Bengal-Katze in die Wohnung holt. Besonders wenn sie sich langweilen, neigen die großen Katzen dazu, die Wohnung auseinander zu nehmen.

Kann man Bengalkatzen im Haus halten? Falls ihr eine längere Zeit nicht zu Hause seid, solltet ihr sie unbedingt nicht alleine halten, sondern mit einer Zweitkatze. Generell ist es empfehlenswert, die Bengal-Katze als Freigänger zu halten und ihr auch im Haus genügend Beschäftigung zu bieten. Bei Freigängern könnt ihr euch darauf einstellen, dass die sonst so anhänglichen Katzen auch mal zwei Tage auf Wanderschaft gehen. 

Wie viel Beschäftigung braucht die Bengal-Katze?

Alleine aufgrund ihrer Abstammung von Wildkatzen zählen die Bengal-Katzen zu den sehr aktiven Katzenrassen. Demgemäß sind sie ausdauernde Kletterer und brauchen sehr viel Bewegung. Am besten toben sie sich am Kratzbaum, bei Jagdspielen oder idealerweise im Freien aus. Auch regelmäßige Jagdspiele mit einer Spielangel, Spielmäusen oder Bällen zusammen mit ihrem Menschen sind eine tolle Beschäftigung. Die geistige Förderung mit Intelligenzspielzeugen oder dem Erlernen kleiner Tricks ist unverzichtbar, damit sich die Katzen nicht langweilen.  Ebenso lieben viele Bengal Katzen das Clickertraining. Wenn ihr öfter nicht zu Hause seid, brauchen die Katzen Gesellschaft. Am besten vertragen sie sich mit Artgenossen. Als eine der wenigen Katzenrassen sind die Wildkatzen echte Wasserratten und scheuen daher weder die Badewanne noch das Aquarium. Im Sommer könnt ihr für die Bengal ein kleines Planschbecken aufbauen. Auch spielen Sie gerne mit tropfenden Wasserhähnen.

Fellpflege und Fütterung

Das Fell der Bengal-Katze ist kurz, dicht und fühlt sich seidig weich an. Im Gegensatz zu langhaarigen Katzen sind sie deshalb sehr pflegeleicht und müssen nur ab und zu gebürstet werden. Eine Besonderheit in der Entwicklung des Haarkleides bis zum neunten Monat ist das sogenannte „Fuzzy“, bei der das Fell etwas zerrupft und die Zeichnung verwaschen aussieht. Von der Ernährung her sind die Bengal-Katzen nicht besonders anspruchsvoll. Am besten füttert ihr ein proteinreiches Futter, das sie mit allen Nährstoffen versorgt. Ideal wäre eine BARF-basierte Fütterung, die der Nahrung einer Wildkatze am nächsten kommt.